Methoden zur Bestimmung der benötigten Mitarbeiter-Anzahl. Quantitativer und qualitativer Bedarf wird überprüft. Dient als Grundlage für Maßnahmen zur Anpassung entstandener Über- oder Unterdeckung.
Mit einer Personalbedarfsermittlung – auch Personalbedarfsplanung oder Kapazitätsplanung genannt – werden alle Maßnahmen zusammengefasst, mit denen Unternehmen ihren aktuellen und zukünftigen Mitarbeiterbedarf ermitteln.
Die
Kalkulation umfasst den quantitativen und qualitativen Bedarf. Die
Personalbedarfsermittlung als Teil des Workforce Managements ist ein
wichtiges Instrument für die Personalentwicklung, die Personalbeschaffung und die Personaleinsatzplanung
eines Unternehmens. Der ermittelte Bedarf wird anschließend in die
Personalkostenplanung übernommen.
Die Personalbedarfsermittlung zielt auf die Ermittlung der in einem Unternehmen benötigten Anzahl an Mitarbeitern mit der entsprechenden
Qualifikation ab. Überhänge und Unterdeckungen sind zu vermeiden.
Im Rahmen einer Personalbedarfsanalyse wird der aktuelle Personalbestand mit dem ermittelten Soll-Bestand abgeglichen. Bestehen Abweichungen, können entsprechende Personalmaßnahmen (z. B. Personalsuche, Personalbindung oder Personalabbau) an den tatsächlichen Bedarf angeglichen werden.
Wird eine optimale personelle Deckung erreicht, können Kosten gesenkt, Zielvorgaben bezüglich Umsatz und Produktivität erfüllt und die Wettbewerbsfähigkeit gesichert werden. Außerdem werden Konflikte vermieden.
Unterbleibt
eine Personalbedarfsermittlung, kann es einerseits zu Überhängen und erhöhten
Lohnkosten kommen oder andererseits eine Unterdeckung eintreten mit Überstunden/Überlastung,
steigenden Krankenquoten, schlechtem Service, sinkender Produktivität und
Mitarbeiterunzufriedenheit. In manchen Branchen drohen aufgrund gesetzlicher Vorgaben Strafen bei personeller Unterdeckung.
Ein andauerndes Anpassen der Personalmaßnahmen ist notwendig, um eine Produktivitäts- und Effizienzsteigerung zu erzielen.
Die Ermittlung des Personalbedarfs ist keine einmalige Angelegenheit. Vielmehr sollte sie in regelmäßigen Abständen erfolgen, um beispielsweise auf Veränderungen im betrieblichen Ablauf reagieren zu können.
Es kann auch Situationen geben, in denen sich eine Neuberechnung außerhalb eines festgelegten Turnus lohnt, zum Beispiel nach:
Schwankende Auftragslagen, höheres Patientenaufkommen, gesetzliche Änderungen: Verschiedene
interne und externe Faktoren haben Einfluss auf die Personalbedarfsplanung.
Zur strategischen Personalplanung wird der Personalbedarf in verschiedene, betriebswirtschaftlich relevante Arten unterteilt. Ein Teil von ihnen bezieht sich auf den Ist-Personalbestand, ein Teil auf den errechneten Soll-Bestand.
Nach einer Personalbedarfsanalyse ergeben sich folgende Kennzahlen:
Ihr zugrunde liegen diese Werte:
Je nach Ergebnis führt der Abgleich im Rahmen der Personalbedarfsanalyse zu
Die
wissenschaftlichen Methoden zur Personalbedarfsermittlung orientieren sich an
Trends, Analogien sowie an wichtigen Kennzahlen, aus denen mögliche Szenarien für die Zukunft entwickelt
werden.
Damit lassen sich allesamt keine exakten Berechnungen erstellen,
sondern lediglich Einschätzungen. Alternativ kann eine Analyse-Software
zur automatischen Berechnung eingesetzt werden.
Bevor Unternehmen den Personalbedarf bestimmen, sollten sie klären:
Je nach gewählter Methode
kann das Ergebnis unterschiedlich ausfallen.
Bei der Trendextrapolations-Methode werden die Entwicklungsdaten
aus der Vergangenheit erfasst und auf den zukünftigen Personaleinsatz übertragen. Diese Fortschreibung nennt man Extrapolation.
Voraussetzungen sind, dass:
Die Kennzahlen-Methode stellt eine Beziehung zwischen einer Bezugsgröße und dem bisherigen Personalbedarf her. Daraus wird eine Prognose des zukünftigen Personalbedarfs abgeleitet.
Typische Beispiele sind:
Die Trendanalogie – auch Analogie-Schlussmethode genannt – ähnelt der Kennzahlen-Methode. In ihr werden jedoch Abhängigkeiten zwischen zwei oder mehreren Kennzahlen aus mehreren Zeitperioden verglichen und Tendenzen abgeleitet. Die Trendanalogie geht dabei stets davon aus, dass die festgestellten Abhängigkeiten der Vergangenheit auch in fortgeschriebener Zukunft noch in gleichem Maße bestehen bleiben.
Abhängigkeiten können beispielsweise bestehen zwischen:
Namentlich angelehnt an das Orakel von Delphi, das mit Befragung und Weissagung assoziiert wird. Bei der Delphi-Methode handelt es sich um eine systematische Expertenbefragung zur Einschätzung des zukünftigen Personalbedarfs. In mehreren Runden werden spezielle Fragebögen ausgewertet und mit Informationsanalysen zurückgemeldet. Die befragten Personen antworten dabei unabhängig und ohne Beeinflussung durch dominante Teilnehmer. Eine Gruppendynamik wird somit umgangen.
Die Delphi-Methode eignet
sich gut für kleine und mittlere Unternehmen, da sie keine hohen Kosten
verursacht.
Die Trendextrapolations-, Kennzahlen- und Trendanalogie-Methode sind vergangenheitsbezogene, die Delphi-Methode ist eine zukunftsbezogene Methode zur Personalbedarfsermittlung.
Zu den weiteren (nicht wissenschaftlichen) Methoden der Personalbedarfsermittlung gehören beispielsweise:
Werden im Rahmen einer Personalbedarfsermittlung Unter- oder Überdeckungen errechnet, ergibt sich die Notwendigkeit des Gegenwirkens. Nicht immer muss hierfür die Mitarbeiterzahl erhöht oder verringert werden. Oftmals helfen auch Weiterqualifizierungen oder Umbesetzungen bei der Anpassung an den eigenen Personalbedarf.
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